...nach langer Planung haben wir es nun endlich geschafft. Savi hatte vollkommen Recht, als sie vor ein paar Monaten prognostizierte "es wird heiß und eng"... Ein zur Sprecherkabine umfunktioniertes Auto in der prallen Sonne IST heiß und eng!! Dieser Teil ist auf meinen Mist gewachsen - vielleicht ist er deswegen so harmlos...
ABER: Wer bis zum Ende hört, wird schnell merken, dass wir noch lange nicht am Ende sind und der nächste Teil dafür umso "heißer" wird. Und man darf ja auch nicht vergessen: Für Savi war´s "das erste Mal". Da konnte ich ihr einfach noch nicht "das volle Programm" abverlangen
Viel Spaß beim Hören:
https://www.dropbox.com/s/9jq3p2nustzeoo…k_lowQ.mp3?dl=0
Oder lesen:
Gran Canaria Teil V: Frühstück
„Ich muss noch mal schnell auf mein Zimmer“ rief ich Fanny entgegen, die noch im Badezimmer stand und sichtlich entspannt war. Sie blickte in den Spiegel, spitzte die Lippen und griff mit der rechten Hand in ihre vollen, langen dunklen Haare. „Sie hat ein echt hübsches Gesicht und strahlende Augen“, ging es mir durch den Kopf, als ich sie durch die halb geöffnete Tür beobachtete.
„Warte einfach auf mich, ich komme gleich wieder“ rief ich noch hinterher, bevor ich die Tür öffnete und das Zimmer verließ. Weit hatte ich es ja eigentlich nicht – mein Zimmer lag nur ein Stockwerk tiefer. Natürlich wollte ich nicht einfach nur auf mein Zimmer, sondern hatte einen ganz anderen Plan. Hastig lief ich die Treppe hinunter, ging in mein Zimmer, nahm meinen Rucksack und schüttete einfach alles aufs Bett, was sich gerade in ihm befand. Nur meine Badehose und ein Handtuch packte ich wieder hinein. Ich schnappte mir den Rucksack und eilte aus dem Zimmer – hätte dabei fast noch den Schlüssel auf dem Schreibtisch neben dem Bett liegen lassen. Ich musste mich ziemlich beeilen, damit Fanny nichts von meinem Plan bemerkte.
(Fanny): Etwas ungeduldig saß ich auf dem Bett. Chris war schon vor fast 15 Minuten gegangen und wollte doch eigentlich „nur mal eben schnell auf sein Zimmer“. Plötzlich bekam ich ein ganz komisches Gefühl. „War es vielleicht doch nur eine Ausrede“ dachte ich bei mir. Vielleicht wollte er ja gar nicht wiederkommen und hat es …“nur so gesagt“. Aber dann hätte er doch einfach ehrlich sein können?! Und außerdem: Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass es ihm gefallen hatte! In mir machten sich Selbstzweifel breit, gleichzeitig hoffte ich aber, dass es jeden Moment an der Türe klopfte. Ein wenig nervös ging ich hinaus auf den Balkon. Chris hatte seine Zigaretten auf dem kleinen Balkontisch liegen lassen. Ich nahm mir eine Zigarette aus der Schachtel, zündete sie an, nahm einen tiefen Zug, der meine Nervosität mit einem Schlag deutlich minderte und ließ mich auf dem weißen Plastikstuhl herabsinken.
„Alter, mach hin“!! Nervös stand ich an der Kasse des kleinen Supermarktes, der sich direkt gegenüber unseres Hotels befand. „Brötchen, Manchego, spanischer Schinken, ein Viertel Wassermelone, frische Orangen eine Flasche Cava, Plastikgläser und Pappteller – alles dabei“. Ich ging die Liste in meinem Kopf zur Sicherheit noch einmal durch. „Fuck, Besteck!!“ Ich hatte Plastikbesteck vergessen. Vorhin hatte ich schon ziemlich lange nach den Papptellern gesucht, direkt daneben war mir auch das Besteck aufgefallen, nur hatte ich es wohl vergessen einzupacken. „Un momento por favor“ raunte ich dem spanischen Kassierer zu, während ich zurück rannte und eine Packung Plastikbesteck aus dem Regal riss. In der Zwischenzeit hatte der Kassierer bereits die restlichen Artikel erfasst und wartete nur noch auf das, was ich ihm gerade entgegenwarf. Ich legte ihm eilig das Geld auf den Tresen, verstaute alles in meinem Rucksack und rannte zurück zum Hotel.
Fast hatte ich die Hoffnung aufgegeben und drückte frustriert und enttäuscht die Zigarette im Aschenbecher aus, als es plötzlich an meiner Zimmertür klopfte. Immer noch enttäuscht ging ich zur Tür und öffnete sie. Die Enttäuschung verflog aber sofort und wich einem Grinsen, als plötzlich Chris – ein wenig außer Atem – vor mir stand. Er kam auf mich zu, griff mir in den Nacken und presste seine Lippen fest auf meinen Mund. Für einen kurzen Moment berührten sich unsere Zungen und er sah mir tief in die Augen. „Sorry, Fanny. Ich musste noch schnell was besorgen“. Keuchte er sichtlich außer Atem, als er an mir vorbeirauschte. Er griff meine Hand, zog mich hinter sich her und sagte enthusiastisch:
„Komm, pack Deine Badesachen ein, ich hab ne kleine Überraschung für Dich“ …während er eine große Decke nahm und in meiner Strandtasche verstaute. Im ersten Moment war ich ein bisschen irritiert. „Wollen wir nicht erstmal in Ruhe frühstücken gehen?“ fragte ich. Lass uns doch erstmal zum Strand runter, frühstücken können wir auch später noch“ …versuchte er mir zu vermitteln. Ich konnte gerade noch so meinen Bikini vom Stuhl greifen, als Chris mich schon wieder an der Hand nahm und aus dem Hotelzimmer führte. Immer noch etwas verwirrt verstaute ich meinen Bikini während Chris mich hinter sich her zog. Auf dem Weg durch die Hotellobby kamen wir am Frühstückssaal vorbei. Obwohl es schon spät war, reihten sich die Hotelgäste noch immer in einer langen Schlange vor dem Buffet ein. Mein Plan schien also nicht der schlechteste gewesen zu sein. „Hoffentlich steht Fanny auf Cava aus Plastikgläsern“ – das war aber auch mein einziger Zweifel.
„Chris, ich hab echt hunger!“ Sagte Fanny zu mir, als sie plötzlich vor dem Eingang des Speisesaals stehen blieb und mich dabei fast schon ein bisschen vorwurfsvoll anschaute. Ich konnte mir ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen. „Jetzt warte doch einfach ab, Du bekommst schon noch was zu essen!“. Zum Glück verwandelte sich Fannys grimmiger Blick sofort wieder in ein unbeschreiblich strahlendes Lächeln. Vielleicht hatte sie ja nun doch eine leise Ahnung, was ich mit ihr vorhatte.
„So. Und jetzt komm mit!“ Raunte ich fast schon ein bisschen bestimmend, gab ihr einen Klaps auf den Po und schob sie Richtung Ausgang.
Ganz ehrlich: Ein kleines bisschen aufgeregt war ich ja schon, als wir die paar hundert Meter zum Strand hinuntergingen. So richtig wusste ich ja nicht, was Chris mit mir anstellte. Okay, ich hatte natürlich eine Vermutung, zumal er ja gesagt hatte, dass ich „noch was zu essen bekäme“. Aber (…) das war es gar nicht mal. Es war eher die Tatsache, dass er sich irgendetwas ausgedacht hatte und mich überraschen wollte – und gerade das gehörte in meinem Alltag eben nicht unbedingt zur Tagesordnung. Nach wenigen Minuten standen wir etwas oberhalb des Strands auf den Dünen. Chris blieb plötzlich stehen und legte den Rucksack zwischen uns ab. Aus meiner Strandtasche nahm er die große Decke heraus und breitete sie auf dem warmen Dünensand aus.