Lang nichts mehr von mir "hören" lassen, mea culpa - es hat zeitlich nicht hingehauen und das ist zugegebenermaßen auch ganz schön aufwändig.
War mir irgendwie ein Bedürfnis, die einzelnen Geschichten schlüssig "zusammenzuführen". Auch wenn Fanny und ich uns schon "kennengelernt" haben (
), komme ich um diesen "Flashback" nicht umhin und möchte Euch nicht vorenthalten, wie ich nach meinem Beitritt in den "Mile-High-Club" auf Gran Canaria gelandet bin... Teil 2.5! No Sex, das wäre auch etwas übertrieben bei der Erzähldichte, DEN gibt es dann aber ausgiebig wieder in Teil 4! Nehmt nicht alles ernst, ich nehme mich selbst an manchen Stellen auf´s Korn
So. Und nun viel Spaß beim Hören:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/2492…inallyThere.mp3
Und für alle, die noch den "Anschluss" brauchen... Teil 2 und 2.5 direkt hintereinander geschnitten:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/2492…C_Teil2u2.5.mp3
Finally there
Es kam mir vor wie ein deja vú, als ich plötzlich erneut im Halbschlaf eine Hand an meiner Schulter spürte. „Hatte ich etwa alles nur geträumt?“ dachte ich für einen Moment. Neben mir stand die freundliche Stewardess und bat mich, meinen Sitz für den Landeanflug in eine „aufrechte Position“ zu bringen. „Nur den Sitz?“ – hätte ich beinahe gefragt, konnte es mir aber gerade noch so verkneifen.
Die Türen am Ausgang des Terminals öffneten sich und mir strömte die warme kanarische Luft entgegen - die leichte Reisebekleidung hatte sich definitiv bezahlt gemacht. Obwohl Gran Canaria für seinen Facettenreichtum bekannt ist, wirkte die Insel zumindest am Ausgang des Terminals eher trocken und karg. Ich wollte so schnell wie möglich ans Meer, das glitzernde Blau und die Wellen sehen, den warmen Sand unter den Füßen spüren.
Ich nahm meinen Rucksack und stieg in ein Taxi – diesmal ganz ohne Zeitdruck. Ohnehin merkte ich, wie ich mich mehr und mehr entspannte.
„Después de maspalomas, por favor”. Mit ein paar Brocken spanisch versuchte ich dem Fahrer zu vermitteln, dass ich so schnell wie möglich nach Maspalomas wollte. Mein Hotel lag irgendwo zwischen Maspalomas und Playa del Ingles und ich wollte den Strand entlang zu Fuß aus von Maspalomas zum Hotel laufen.
Rund 40 Minuten dauerte die Taxifahrt entlang der Ostküste der Insel. Immer wieder konnte ich das Meer am Horizont schimmern sehen. Zum Glück blieb mir diesmal der Small-Talk mit dem Taxifahrer erspart – meine Spanischkenntnisse hätten auch sicher nicht ausgereicht. Das Taxi hielt in unmittelbarer Nähe der Promenade unterhalb eines Leuchtturms. Ich drückte dem Fahrer 40 € in die Hand – gab damit eigentlich wieder einmal viel zu viel Trinkgeld, packte den Rucksack und stieg aus dem Auto.
Ich atmete einmal tief durch. Wasser hat eine unglaublich beruhigende Wirkung, das Rauschen des Atlantiks und die salzige Gischt der Wellen. Ein wenig enttäuscht war ich vom Strand, der eher felsig und bei weitem nicht so strahlend weiß wie auf Fuerteventura war. Einen Augenblick blieb ich noch stehen, bevor ich dann die Promenade entlang in Richtung San Augustin ging.
Ich musste mich schon auf dem Weg ins Hotel ziemlich beherrschen: Dicht an dicht lagen wenige hundert Meter von Maspalomas entfernt die Touristen auf ihren Liegen und Handtüchern oder schwammen im Meer.. Darunter natürlich auch einige echt attraktive Frauen zu denen sich wohl jeder gerne dazugelegt hätte. Vor allem bei den Spanierinnen schien es, als hätte sich der liebe Gott besonders viel Mühe gegeben. Ich kann gar nicht genau sagen warum, aber irgendwie hatte die Nummer im Flugzeug mein Selbstbewusstsein ein wenig aufpoliert.Noch bis gestern hätte ich mich nie getraut, eine fremde Frau überhaupt auch nur anzusprechen. Und jetzt spielte ich doch tatsächlich mit dem Gedanken, wie es wohl wäre, sich einfach zu einer netten Urlauberin dazuzulegen. Getraut hätte ich mich am Ende aber wohl doch nicht.
Ich lief vorbei an einigen riesigen Hotelanlagen, IFA Continental, Beverly Park – echte Bettenburgen und eigentlich so gar nicht meins. Der Weg war doch länger, als ich dachte. Rund 6 Kilometer lief ich etwas oberhalb des Strands am Meer entlang bis ich nach rund einer Stunde an meinem Hotel ankam.
Ich muss zugeben: Sehr nettes Hotelpersonal. Ich wurde freundlich empfangen und von einer jungen Hotelangestellten zu meinem Zimmer begleitet. “Ob diesen Service wohl jeder Gast erhält” wunderte ich mich. Eigentlich hätte sie ja auch noch mit hinein kommen können, die Minibar hätten wir schon leer bekommen – okay ich gebe zu das ist ziemliches Klischee, aber in meinem Gesicht machte sich ein Grinsen breit. Ich schaute mich kurz in meinem Zimmer um: Alles da. Ordentliches Bett, Balkon mit Meerblick und ein ziemlich geräumiges Badezimmer mit Dusche – und ich lieeebe duschen...
Allzu viel Zeit wollte ich allerdings nicht auf dem Zimmer verbringen. Ich warf meinen Rucksack auf´s Bett, schnappte mir ein Handtuch und ging hinunter zum Strand, der nur ein paar Schritte entfernt lag. Ich suchte mir einen etwas ruhigeren Platz, breitete mein Handtuch aus und konnte es kaum erwarten im Meer zu schwimmen. Typisch Atlantik: Das Wasser war ziemlich kühl, dafür aber umso erfrischender. Etwas erschöpft vom Flug – und vielleicht auch von all den Eindrücken - legte ich mich auf´s Handtuch und schlief schon nach kurzer Zeit ein. Ich schrak plötzlich auf, als ein Volleyball auf meinen Fuß prallte. “¡Perdón!” rief ein junger Spanier aus der Ferne. Etwas ungläubig starrte ich auf meine Armbanduhr: Kurz nach 6!! Ich hatte anscheinend sehr tief geschlafen und überhaupt nicht mitbekommen, dass sich der Strand zwischenzeitlich deutlich geleert hatte. Noch ein wenig verschlafen nahm ich mein Handtuch, zog mein Shirt wieder an und ging zurück zum Hotel. “Duschen, Essen und dann mal schauen, was hier abends so los ist” – so zumindest sah mein Plan aus.
“Hoffentlich is das Essen okay” dachte ich ein wenig besorgt, während ich T-Shirt und Boardshort auszog und unter der Dusche verschwand. Mein Hunger war wohl dafür verantwortlich, dass ich nur kurz duschte und anschließend hektisch frische Klamotten aus meinem Rucksack kramte. Leinenhose und lockeres Hemd sollten passen – nicht overdressed aber auch nicht zu abgerissen.
Ich reihte mich in die Schlange ein und wartete geduldig, bis ich mir mein Abendessen vom “individuellen, internationalen Buffet” zusammenstellen konnte. Gott war ich hungrig. Der Speisesaal war nicht gerade groß für die Anzahl der Hotelgäste, die – wie es schien – alle auf einmal gegen 7 zum Abendessen wollten. Ganz bewusst suchte ich mir einen Tisch, an dem bereits drei Frauen saßen. Ich schätzte alle drei auf etwa mitte 20. Eine von ihnen hatte fast platinblondes, langes Haar, aber ganz offensichtlich nicht gefärbt. Die beiden anderen hatten hingegen dunklere, blonde schulterlange Haare. Für hellhaarige Mädels waren sie ziemlich gut gebräunt – vermutlich lagen schon einige Urlaubstage hinter ihnen....