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Diese Leidenschaft begleitet mich schon seitdem ich ein kleines Mädchen bin…
Wo immer ich die Möglichkeit hatte
(Und die gibt es ja immer und überall)
Ich hatte ein Lied auf den Lippen&ein Text im Ohr
Schon als junges Ding zog mich jede Bühne auf jeder Hochzeit, Taufe oder sonstigen Familienfeiern magisch an.
Meine Schwester quälte ich damit…
Meine Freunde begeisterte ich damit…
In vielen Karaoke Bars war ich gern sehen….
Und es kam auch immer wieder vor, dass sich Freunde oder
Freunde der Freunde bei mir meldeten und ich bekam ein paar Auftritte.
Auch bei einem dieser Casting Show (ich verrate nicht welche) versuchte ich mein Glück….
Doch zu sehen was dahinter alles für ein Fake steckt war nicht meins
und so lies ich die 2 Casting Runde sausen…
Und erreichte mit einer Notlüge, dass es nicht gesendet wurde.

Musik bedeutet für mich Leidenschaft pur, ich brauch keinen Gesangsunterricht,
ich singe was mir grade im Kopf und Seele ist, ich merke mir Texte schnell auswendig,
weil sie mir meist aus dem Herzen sprechen….
(Ps.: Und selbst wenn ich mal den Text umtexte, merkt es keiner grins)
Ich singe englische sowie deutsche Lieder
Egal aus welchem Genre, das entscheide ich je nach Lust und Laune

Da ich aber die Doppeldeutigkeit der Sprache und das Spiel damit liebe,
singe ich doch sehr viele Lieder in deutsch.
Das is einfach meine Sprache des Herzens und so versteht mich jeder,
keiner braucht nen Übersetzer und ich kann mehr Gefühl hineinlegen…
Oh ich könnte euch noch stundenlang von meiner Liebe zur Musik erzählen…
aber sonst kommen wir gar nicht zu meinem Erlebnis….

Also….

Ich war grade mit meiner Ausbildung fertig ( 20 Jahre alt)…der Berufsalltag fing an…
Doch jeden Freitag Abend blieb es Tradition, dass ich mit nen paar Freundinnen in ne
Karaoke Bar ging und den Feierabend entspannt ausklingen lasse…
Eins, zwei liedchen trällern, über andere lachen oder staunen, flirten und was trinken…
Irgendwann kannten wir die ganze Crew der Bar, vom Barkeeper bis zur Klofrau…
es wurde unser zweites zuhause.

Eines Abend sprach mich der Chef der Bar an und fragte mich
ob ich nicht Lust hätte einmal im Monat für nen bissi Geld dort aufzutreten.
Ich war völligst überrascht, doch als er sagte es sei ihm egal was ich singe
und wieviel Hauptsache er könnte mich als festen Gastauftritt ankündigen konnte ich gar nicht anders als ja zu sagen.
„Wieso grade ich?“, fragte ich nur verwundert und er sagte: “Das kannst du unseren Barkeeper Rene fragen“

Rene und ich kannten uns sehr gut. Er war süßer, gutaussehender Kerl und nur 5 Jahre älter wie ich.
Er mixte mir immer meinen Lieblingscocktail und ich musste selten dafür bezahlen.
Er erklärte mir also, dass er immer mitbekam wie das Publikum über mich redete an der Bar und
oft wenn ich nicht da war, hörte er wie sich der ein oder andere Besucher (weiblich wie männlich) fragte ob ich komme oder nicht.
Nunja und als sie als Team überlegten was für ein Highlight es in der nächsten Zeit geben sollte schlug er mich vor.
Ich war total geschmeichelt , wir hatten schon über so vieles getalkt aber noch nie über Musik
„Und Gott sei dank hast du ja gesagt sonst müsste ich diese Überraschung einer anderen schenken“
„Achjaa was den ?“, fragte ich erstaunt.
„Einen Moment“ und schon verschwand er in der kleinen Küche und kam nach ein paar Minuten wieder.
„Hier bitteschön für unser neues Bar-Highlight solls natürlich auch nen speziellen Drink geben…
Darf ich vorstellen „Angelies Song“ eine Symphonie aus Erdbeeren“ sagte er und hielt mir nen Drink hin.
Noch ohne zu probieren, beugte ich mich über die Bar und küsste ihn auf die Wange.

Nunja so kam es und ich trat jedes zweite Wochenende auf.
Ich überlegte mir immer ne kleine Songauswahl, ein Outfit, passende Haare und Make-up
und war völligst in meiner Leidenschaft gefangen…
Irgendwann kamen eigene Plakate dazu und das Team teilte mit mir das Trinkgeld des Abends.
Angelies Song wurde ein Verkaufsschlager und
Rene schenkte mir nach nem halben Jahr eigene AutogrammKarten…
wir waren sehr gute Freunde geworden, während meinen Auftritten sah ich immer
heimlich zu ihm rüber an die Bar und bemerkte wie er mitsang.
Wir erlebten so manche Barnacht zusammen ohne jemals mehr als zu flirten.
Nach der Arbeit fuhr er mich immer nach Hause.
Wir diskutierten noch eine weile im Auto leidenschaftlich über Musik
bis wir beide so müde waren und nur nach an Schlaf dachten,
meist waren dann die Wolken schon wieder lila....

Eines Tages ging er auf einen Gast los, der kein Nein von mir akzeptierte und
mich bis auf die Damentoilette verfolgt und mir an die Wäsche wollte.
Rene prügelte auf ihn ein und schlug in Krankenhausreif, ich hatte großes Glück dass er da war…
aber als ich nächstes Wochenende zum arbeiten in die Bar kam
erfuhr ich dass er gekündigt hatte.

(Fortsetzung folgt)