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04.11.2013, 13:27

SSC , RACK und Rollenspiele teil 1

Safe, sane, consensual (SSC) und risk-aware consensual kink (RACK) sind zwei unterschiedliche Konzepte innerhalb des BDSM, um bei potenziell risikobehafteten Aktivitäten Einvernehmlichkeit zwischen den Beteiligten sicherzustellen und damit die verwendeten Praktiken von strafbarer sexueller Gewalt klar abzugrenzen. Hierbei ist die Handhabung bzw. Beachtung von SSC sowohl entwicklungsgeschichtlich älter als auch weiter verbreitet als die von RACK.

SSC
Das englische „safe, sane, consensual“ bedeutet „sicherheitsbewusst, mit gesundem Menschenverstand und einvernehmlich“. Eine alternative und kürzere Übersetzung ist: „sicher, vernünftig und einvernehmlich“. Der Begriff stammt aus der Internet-Subkultur der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts.
SSC wird auch als Grundprinzip des BDSM bezeichnet da es eine in der BDSM Subkultur weitgehend unumstrittene moralische Grundlage beschreibt. Die Sicherheit und Vermeidung von unerwünschten körperlichen und seelischen Schäden steht über der Befriedigung der Lust.
Die Grenzen des sadomasochistischen Spiels sind zwischen den beiden Partnern festlegbar, und es ist beiden bzw. allen Beteiligten klar, auf was sie sich einlassen. Dies setzt intensive Gespräche über Wünsche, Neigungen und Abneigungen sowie weitreichende Aufklärung über die medizinischen und psychischen Risiken und Gefahren voraus. In dieser hier in Idealform skizzierten Weise kann der Umgang mit potenziellen Risiken allerdings vielleicht von festen Partnern, selten jedoch bei anonymen Gelegenheitsbegegnungen umgesetzt werden. Hierzu verwenden einiege unter anderem ich selbst auch schon aus rein informativen zwecken Subbewerbungen da diese gleich mehrere vorteile bieten neben der schriftlichen information.

Dennoch lässt sich aus Szene-Beobachtungen konstatieren, dass SSC auch bei anonymen Begegnungen weitestmöglich Berücksichtigung findet.
Jede der drei Komponenten des SSC ist dabei individuell zu bewerten; es kann durchaus Spielarten geben, die von dem Einen als unsicher, dem Anderen jedoch als sicher bewertet werden. In so einem Fall würde derjenige, der sie als unsicher empfindet, sich nicht auf sie einlassen.Was innerhalb der Szene immerwieder zu hitziegen Diskussionen führt da viel auch auf erfahrungswerten beruht bzw eher erfahrungswerte beachtet werden als mehr oder weniger nüchterne Analyse.
Die Entwicklung des Begriffs SSC wird häufig dem schwulen Lederaktivisten David Stein zugeschrieben, der ihn 1984 für die Gay Male S/M Activists (GMSMA) prägte. Weitere Informationen hierzu finden sich in dem Aufsatz Safe Sane Consensual: The Evolution of a Shibboleth, in welchem Stein darstellt, dass er den Begriff entwickelte, um „... die Art und Weise, wie ich SM praktizieren wollte, von der kriminell missbrauchenden oder neurotisch selbstzerstörerischen Art, die nur allzu oft mit dem Begriff ‚Sadomasochismus‘ in Verbindung gebracht wird, abzugrenzen



RACK
Ein alternatives Modell zu SSC das sich vor allem auf die beiden Faktoren Einvernehmlichkeit und individuelle persönliche Risikobeurteilung stützt wird mit dem Akronym RACK (risk-aware consensual kink) bezeichnet. Zwar wird die Bezeichnung kink hierbei in der Regel mit dem Begriff BDSM übersetzt; ein kink ist allerdings ein weiter gefasster Begriff, der zusätzliche, vom Denken, Fühlen, Handeln und Gewohnheiten der Bevölkerungsmehrheit abweichende Aspekte abdeckt (vgl. Special Interest).
RACK ist ebenfalls ein moralisches Verhaltensmodell für Handlungen und Spiele im BDSM-Kontext. Es steht in einem klaren Kontrast zum Konzept von SSC. Aus Sicht der RACK-Praktizierenden setzt ihr Konzept weniger auf nur schwer greif- und messbare und vor allem individuell variable Kriterien wie „Vernünftigkeit“ und „Sicherheit“. Stattdessen stellt RACK die Einvernehmlichkeit der Handelnden in den Vordergrund und verknüpft diese mit der individuellen Risikobereitschaft der Beteiligten. Das Schwergewicht liegt also in hohem Ausmaß auf der Eigenverantwortung der Beteiligten und nicht auf einer von Dritten vorgenommenen absoluten Bewertung von Kriterien, die für individuelle Handlungen, Wünsche und Situationen nicht passgenau zu sein brauchen.
RACK ist längst nicht so weit verbreitet wie SSC. Es entstand als Alternativmodell, weil sich einige BDSM-Aktive mit dem Konzept des SSC nicht genügend identifizieren konnten.

SSC kann zunächst als lange gepflegte und etablierte universelle Konstitution sadomasochistischer Praktiken betrachtet werden. Es dient häufig als Modell und Basis für die Ausübung sadomasochistischer Praktiken und die Abgrenzung von strafrechtlich relevanter Gewalt. Dass SSC auch in der Erweiterung SSCF (hierbei soll das für „Fun“ stehende „F“ dokumentieren, dass neben den drei Hauptaspekten auch der Faktor „Spaß“ berücksichtigt wird), aber auch begrifflich zu kurz greifen kann und einer Erweiterung bedarf manifestiert sich aus Sicht der RACK-Anhänger an folgenden Widersprüchen:
Warum sollte etwas verwerflich sein, das einem objektiven Anspruch an Sicherheit zwar nicht genügt, wenn sich die beteiligten Spielpartner jedoch einig sind, es trotzdem praktizieren zu wollen?(hierbei muss man sagen das auch wenn die Aussage so klingt die Sicherheit nicht ausser acht gelassen wird die meisten Rack anhänger bauen denoch auf dem SSC auf jedoch probiert man sich eher langsam aus als etwas mangelds nötiger Sicherheit von vornherein auszschließen)
Warum sollte etwas verwerflich sein, das einem Anspruch an logische Vernunft zwar nicht genügt, wenn sich die Spielpartner jedoch einig sind, es trotzdem praktizieren zu wollen?
Wenn aber dennoch von generalisierten Ansprüchen an Sicherheit und Vernunft ausgegangen werden soll, wer definiert und begründet diese, da doch die Beurteilung solcher Kriterien in erheblichem Ausmaß subjektiv ist?
Die Auflösung der Widersprüche liegt darin, dass als Basis sadomasochistischer Handlungen und als greif- und benennbare Abgrenzung zu juristisch relevanter Körperverletzung und sexuellen Straftaten nur die Einvernehmlichkeit als Paradigma existiert. Die „unscharfen“ Definitionen safe (sicher) und sane (vernünftig) werden diesem Prinzip untergeordnet. Hieraus folgt, dass RACK-Spiele zunächst weniger vernünftig und gefährlicher zu sein scheinen als solche, die auf SSC basieren.
RACK-Praktizierende führen in diesem Zusammenhang jedoch an, dass jede BDSM-Praktik, jedes „Spiel“ physische und psychische Risiken beinhaltet.Was auch stimmt selbst bei zb so harmlosen Vanilla Praktiken wie das fesseln durch Handschellen können schnell verletzungen entstehen.

2

04.11.2013, 19:56

das hab ich wieder was neues gelern danke für die aufklärung
i dont care if youre black, White, sraight, bisexual, gay, lesbian, short, tall, fat, skinny, rich or poor.

If youre nice to me, ill be nice to you.

3

05.11.2013, 21:58

der aurion is ja nen richtiges lexikon :D

4

06.11.2013, 15:29

gelle :D sollt ich mir patentieren lassen den titel als wandelndes lexikon