Die Risiken sind von jedem Einzelnen der Beteiligten von den ausgeübten Praktiken, vom Spielkontext selbst, von möglichen äußeren Einflüssen und zahlreichen weiteren Faktoren abhängig. Die Vorstellung, dass es geradezu unmöglich sei, alle potenziellen Faktoren in allen möglichen Konstellationen zu berücksichtigen und sich gegen hieraus resultierende Risiken abzusichern, führt hier zu der zweifellos zutreffenden Schlussfolgerung, dass bei BDSM-Aktivitäten immer ein Risiko besteht.
Im Mittelpunkt des RACK-Verhaltensmodells steht daher das Bewusstsein um unwägbare oder auch konkrete Risiken sämtlicher BDSM-Aktivitäten und deren generelle Akzeptanz durch die Beteiligten. RACK-Praktizierende gehen die Risiken bewusst und einvernehmlich ein.
Häufig wird hierbei SSC keineswegs als ein „schlechtes“ Rahmenkonzept für BDSM-Spiele betrachtet; vielmehr führen RACK-Befürworter an, dass SSC nur partiell der Lebenswirklichkeit gerecht wird und möglicherweise sogar ein unzutreffendes Gefühl von „Sicherheit“ suggeriert; RACK hingegen soll aus dieser Sicht eine breitere, offenere und vor allem realistischer umsetzbare Basis für BDSM bieten.
Erotisches Rollenspiel
Ein erotisches oder sexuelles Rollenspiel ist eine Sexualpraktik. Dabei nehmen zwei oder mehr Sexualpartner teil, wobei jeder eine bestimmte Rolle übernimmt und sich dieser Rolle entsprechend verhält und gegebenenfalls kleidet bzw. verkleidet,schminkt etc um sich und/oder dem Partner/n Lust zu verschaffen.
Ein erotisches Rollenspiel kann als Stimulation und Vorspiel für den Geschlechtsverkehr oder andere sexuelle Aktivitäten dienen aber auch den gesamten Umfang der erotischen Aktivitäten darstellen, wie es im BDSM-Kontext oft der Fall ist (ohne dass zwangsläufig im engeren Sinne sexuelle Handlungen vollzogen werden müssen).
Dem Alltag zu entfliehen und sich in eine andere Person zu verwandeln, kann sehr befriedigend wirken, die eigenen sexuellen Fantasien beflügeln und für eine gesteigerte sexuelle Lust sorgen.
So werden manche Männer sexuell erregt wenn sich ihre Partnerin als strenge Lehrerin oder Schulmädchen verkleidet. Man kann auch einmal für kurze Zeit die Prinzessin, den Cowboy in Leder, die unnahbare Nonne, den begehrten Filmstar, einen Piraten oder Firmenchef spielen um mal die klassischen Rollen zu nennen. Alles, was anmacht, ist erlaubt, je nach Wunsch nur imaginär oder mit echten Kostümen und gespielten Szenen.
Bei den sogenannten Doktorspielen mimt einer der Sexualpartner den untersuchenden Arzt, ein anderer den Patienten was auch oft als Weisse erotik bezeichnet wird oder auch Gyn spiele. Beliebte sexuelle Rollenspiele sind auch die so genannten Erziehungsspiele, bei denen der eine Partner in die Rolle des dominanten, erziehenden Parts schlüpft, während sich der andere scheinbar ungehorsam oder auch gehorsam und devot verhält.
Erotische Rollenspiele werden häufig in sadomasochistischen Kreisen gespielt. Der dominante Partner übernimmt dort die Meister- bzw. Domina-Rolle, devote Partner eine Sklavenrolle.
Auch Prostituierte verkleiden sich oft um ihren Kunden vereinbarungsgemäß eine bestimmte an den persönlichen Vorlieben des Freiers orientierte Rolle vorzuspielen.
Japans Bordelle haben um die Jahrtausendwende eine Marktlücke entdeckt und unter dem Begriff Cosplay erotische Rollenspiele in ihr Sortiment aufgenommen. Neben Prostituierten in Schuluniform oder Anime-Kostüm wird gerne eine Chikan-Situation nachgespielt.(Chikan (jap. 痴漢, dt. „Sittenstrolch, Perverser“) bezeichnet eine spezielle Art sexueller Belästigung in Japan.
Die Enge in einer Menschenmenge vor allem in Pendlerzügen wird von Männern genutzt, um zufällig in der Nähe stehende Frauen sexuell zu berühren und daraus einen Lustgewinn zu ziehen. Vereinzelt sind auch Chikan-Fälle von Frauen an Männern oder homosexuelles Chikan bekannt geworden.
Obwohl Chikan in Japan eine Straftat ist, kam es lange Zeit kaum zu Anzeigen. Einerseits überwiegt bei vielen Opfern auch heute noch die Scham, sich als solches öffentlich zu erkennen zu geben.
Stattdessen wird die Belästigung erduldet oder versucht, unauffällig zu entkommen. Andererseits kommt es auch vor, dass selbst Frauen, die „Chikan“ rufen, keine Hilfe von den Umstehenden erhalten. Seit einiger Zeit versuchen aber Polizei, Bahnbetreiber und Medien, das Problem stärker ins öffentliche Bewusstsein zu bringen und bitten auf Plakaten in den Bahnhöfen und Zügen darum beim Chikan ertappte Personen sofort einem Bahnangestellten zu überstellen. Zudem weisen immer mehr japanische Bahngesellschaften zur Hauptverkehrszeit und in den Abendstunden einen Waggon jedes Zuges als Frauenwaggon aus, in den nur Frauen einsteigen dürfen.)
So haben einige Salons ein Zimmer zu einem Eisenbahn-Waggon ausgebaut, in dem die Kunden unbeteiligt herumstehende Prostituierte sexuell berühren dürfen.Empfinde ich genauso wie Rollenspiele generell die grenzwertig sind als eine gute alternative zu realen Straftaten.
Cosplay
Cosplay (jap. コスプレ, kosupure, Cosplay Mega Girls) ist ein japanischer Verkleidungstrend, der in den 1990er Jahren mit dem Manga- und Anime-Boom auch in die USA und nach Europa kam. Beim Cosplay stellt der Teilnehmer einen Charakter – aus Manga, Anime, Computerspiel oder Film – durch Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu dar.
Der Begriff Cosplay, das japanische Kofferwort aus den englischen Begriffen costume und play (frei übersetzt „Kostümspiel“), wurde von Nobuyuki Takahashi geprägt, dem Gründer des japanischen Verlages Studio Hard. Takahashi verwendete seine Neuschöpfung erstmals im Juni 1983 in einem Artikel für die Zeitschrift „My Anime“
In Japan und mitlerweile auch in den USA und Europa kann der Begriff „Cosplay“ auch als Synonym für erotische Rollenspiele oder für Bordelle, die erotische Rollenspiele anbieten, gebraucht werden.
Etwa seit dem Jahr 2000 entstehen in Japan zunehmend Cosplay-Restaurants. In Etablissements für männliche Kunden (Maid Café) sind die Kellnerinnen als Dienstmädchen, Krankenschwestern usw. verkleidet. In Etablissements für ein weibliches Zielpublikum (Butler Café oder auch Host Club) tragen die Kellner Butler-Kostüme.